Der Komet erreichte am 23. 7. seine größte Annäherung zur Erde, verlor aber bereits seit einigen Tagen stetig an Helligkeit. Über dem Lichtverseuchten Nordhimmel am Fenster meiner Wohnung war er mit bloßem Auge nur noch im indirekten Sehen bemerkbar und das mit äußerster Mühe. Auch im Fernglas hatte er etwas an Brillianz eingebüßt, war aber noch problemlos zu finden.
Das hier gezeigte Foto entstand zwischen 0:05 und 1:01 MESZ und zeigt einen etwa 6,5 x 6,5 Grad großen Ausschnitt des Himmels im Sternbild Großer Bär.
Der helle Stern am linken Bildrand ist ψ UMa (3,0 mag).
Der Komet stand zu Beginn der Aufnahme in einer Höhe von 11° 13′ und sank im Verlauf der Session auf 7° 55′. Die Sonne stand 16-17° unter dem Horizont.
Das Bild ist ein Versuch, noch einmal alles an diesem Standort mögliche herauszuholen und die Schweife über einen möglichst großen Winkel abzubilden. (Unter einem dunkleren Himmel und mit nachgeführter Kamera wäre natürlich wesentlich mehr möglich gewesen.)
Fotografiert wurde auch dieses mal mit der Canon und dem EF 2.0/100 mm. Es wurden 567 Einzelbilder mit 2 s und 2,5 s bei f/2,8 ISO 3200 aufgenommen wovon 493 Bilder im Stack verwendet wurden. Bei 2 Sekunden blieben die Sterne gerade eben noch punktförmig. Die Lücken in den Strichspuren rühren von gelegentlichen Pausen zum Nachjustieren der Kameraausrichtung.
Auch dieses mal lieferte die Zentrierung auf den Kometenkern die besseren Ergebnisse in DSS gegenüber dem Stern-und-Komet-Stacking. Das unbearbeitete Bild zeigte bei dieser Skalierung zunächst einen heftigen Gradienten und starkes Rauschen. Daher wurde in Fitswork mit Wavelet-Filtern entrauscht und das Bild manuell geebnet. Um einen möglichst hohen Detailreichtum zu erhalten war es von Vorteil, dies für die Farbkanäle einzeln vorzunehmen.
Die Koma zeigt ein deutliches Grün. Dies hatte ich auf früheren Aufnahmen nicht bemerkt. Der Staubschweif weist im unteren Bereich eine breitere Auffächerung auf und der Ionenschweif zeigt etwa in der Bildmitte eine Unregelmäßigkeit.