WHAT 2017

Das 7. WHAT fand vom 14. – 17. 9. 2017 im westhavelländischen Gülpe statt. In diesem Jahr reiste unsere Beobachtergruppe jedoch erst am Freitag (15. 9.) an.
Neu dabei: das ES 14 mm / 82° Okular (ES14, Am 14″ V = 136x, AP 2,6 mm), das schnell zu meinem beliebtesten Okular für KH und Glx wurde.

1. Nacht, 15.-16. 9.

Wetter:
tagsüber bedeckt, ca. 20:30 Uhr klar, dann durchziehendes Wolkenfeld, ab ca. 22:00 – 22:15 Uhr klart es endgültig auf. 2. Nachthälfte windstill und sehr feucht. SQM: 21,25 m/″2, also „von den klaren Nächten eine der schlechteren“ (Olaf).

Objekte:

ca. 20:30 Uhr:
M 27 Hantelnebel (PN, Vul) mit ES30 und ES18: Sehr hell. Hantelform in beiden V. gut erkennbar.

ab ca. 22:00 / 22:15 Uhr:
NGC 6946 Feuerwerks Glx (Cep) & NGC 6939 (OS, Cep):
Gemeinsam im GF des ES30 – beide etwa gleich groß, der OS etwas auffälliger, weil körnig und etwas heller. Sehr schöner Anblick.
NGC 6946 einzeln beobachtet: Im ES14 zu dunkel, das ES18 offenbart mehr Details: Die Glx wirkt unregelmäßig, die genaue Form ist aber nicht auszumachen.

M 15 (KH, Per) revisited, eigentlich wegen Versuch, den PN Pease 1 zu finden, was aber fehlschlug (hierfür gelegentl. genaue Aufsuchkarte drucken), Blinken mit dem UHC vor dem Auge funktioniert einfach nicht.
Der KH ist im HR9 gerade noch hell genug für eine detailreiche Beobachtung.

C 202 / C 203 (OS, And) mit ES14: Doppel-OS in M 31: Im indirekten Sehen erkannt und getrennt.

Mayall II , Lagezeichnung
Lage des KH Mayall II a.k.a. G1

G1 (= Mayall II) (KH, And): Hellster KH im Halo von M 31. Gefunden:
Dreieck im Dreieck, Mini-Dreieck indirekt trennbar.
Mein erster extragalaktischer Kugelsternhaufen!
Beim Aufsuchen half mir ein Ausdruck aus dem Atlas of the Andromeda Galaxy von Paul Hodge.

NGC 2976 (Glx, UMa): Glx der M 81-Gruppe in Karstens 12″-Dobson mit meinem ES14: elongierte Form, Scheibe in Schräg-Aufsicht, die Enden etwas stumpf. Gut definiert.

Palomar 1 (KH, Cep): Den Ort genau ausgemacht, aber an der Stelle nichts gesehen. Evtl. leichte Aufhellung, die aber etwas östl. der erwarteten Position liegt. Evtl. andere Karte vergleichen.

NGC 6229 (KH, Her): Klein aber hell. Nicht auflösbar. Im ES14 und HR9 indirekt leicht scheckig, aber noch nicht körnig.

Okularvergleich: 13 mm Nagler vs. ES14. Objekte: NGC 6229 und M 15. Trotz der etwas größeren V. des Nagler wirkt dessen Bild etwas heller (nicht viel), also bessere Transparenz. Schärfe: kein Unterschied feststellbar, in beiden sehr gut, jew. nur leichte Randunschärfen.

NGC 7006 (= C42) (KH, Del) im ES14 und HR9: klein, rund, nicht auflösbar, nicht einmal scheckig. Kleiner als z. B. NGC 6229 (s. o.). Mittlerer Kondensationsgrad.
Für ein Caldwell-Objekt enttäuschend.

NGC 7479 (Glx, Peg): Macht keinen Sinn, da mittlerweile der Mond aufgegangen war.

Mond: Kurz angeschaut, das Seeing war aber nicht toll.

Venus: Kurz nach dem Aufgang am Horizont begrüßt und dann schlafen gegangen.


2. Nacht, 16.-17. 9.

Wetter: Zunächst durchziehendes Tief mit heftigem Regenguss, danach zunächst klar, jedoch feucht. Später: aufkommender Nebel.

Abbruch der Beobachtung ca. 2:00 Uhr trotz klarem Himmel in Zenitnähe.

Objekte:

NGC 6207 (Glx, Her): Die Glx liegt ganz in der Nähe von M 13. Zuerst in Stefans 24″ angesehen, danach im eigenen 14″. – Kein großer Unterschied.
Die Glx ist leicht elongiert, ca. 2:1.

M 56 (KH, Lyr) im ES14: Deutlich kleiner (ca. 1/2 – 2/3) als z. B. M 13. Gut aufzulösen bis ins Zentrum. Mäßig kondensiert. Irgendwie unrund.
(Nachtrag: Ist Klasse X, also sehr wenig kondensiert.)

NGC 7479 Superman-Galaxie (Glx (SBc), Per): Nur der zentrale Balken war sichtbar. Evtl. schlechte Durchsicht. -> Ein anderes mal nochmal versuchen!

M 74 (Glx, Psc): Offenbar Spirale in Aufsicht oder mit nur geringer Inklination. Heller Kern ist gut von umgebender Scheibe unterscheidbar (wenig Übergang dazwischen), beide Teile aber diffus. Scheibe wirkt unregelmäßig (?). Spiralarme können aber nicht eindeutig erkannt werden. Zentrum wirkt leicht nach NW verschoben.

NGC 404 Mirachs Geist (Glx, And): Nur kurz besucht. Die Glx sollte eigentlich das Sprungbrett nach HCG 10 werden. Plötzlich hereinbrechender heftiger Bodennebel zwang zum Abbruch, obwohl es im Zenit noch klar war.
Anderenorts auf dem Platz wurde noch tapfer bis 3:30 Uhr beobachtet.