Endlich gelang es mir, einmal einen „großen“ Kometen zu beobachten und auch zu fotografieren. Es war für mich der erste freisichtige Komet seit dem Helligkeitsausbruch von 17P/Holmes im Jahr 2007 und dieser hier war subjektiv noch weitaus beeindruckender.
Die erste Sichtung erfolgte am Abend des 11. 7. von der Minna-Todenhagen-Brücke in Berlin mit Blick auf die Spree. Trotz der Festbeleuchtung auf der Brücke war der Komet freiäugig zu erkennen. Im 8×40 Feldstecher war er dann ausgedehnt und einfach zu erkennen.
Das Foto wurde ohne Stativ, mit auf dem Brückengeländer abgestützter Kamera gemacht:
Der Komet war in diesen Tagen bereits zikumpolar, sank aber im Norden auf unter 6°, um dann in der Morgendämmerung wieder an Höhe zu gewinnen.
Gegen 3 Uhr positionierten wir* uns dann, dieses mal mit Stativ und Drahtauslöser bewaffnet, auf einem Anleger am Spreeufer, was wiederum eine gute Horizontsicht versprach. Wir wurden nicht enttäuscht. Neowise sprang trotz der Horizontaufhellung deutlich ins Auge und bot im 10×50 Feldstecher ein beeindruckendes Bild, das durch meine Fotos nur unzureichend wiedergegeben werden kann.
Das folgende Bild entstand am 12. 7. um 2:55 MESZ:
Der Bildausschnitt zeigt etwa 11,6 x 6,5°.
Der Komet erreichte zu dieser Zeit bereits eine Höhe von fast 15°, begann aber in der folgenden Stunde im Licht der beginnenden Dämmerung zu versinken:
In entgegengesetzter Richtung zeigte sich ein Panorama mit der Brücke, die am Vorabend als Beobachtungsort gedient hatte. Darüber Mond und Mars:
Am gegenüberliegenden Ufer zeigten sich Venus und Aldebaran in der beginnenden Dämmerung:
(*Mitbeobachter: Jürgen)